Namenspatron Januarius

Quelle: Wikipedia

Der Name Januarius stammt von der altrömischen Gottheit Janus, der als Gott des Jahresanfangs, des Hauses und der Tore galt. Der Namenspatron unserer Kirche lebte Ende des 3. Jahrhunderts und war Bischof von Neapel und Benvenet. Zur Zeit der Christenverfolgung im Jahr 305 wurde ihm zur Flucht geraten. Die Legende besagt aber, dass er sich solidarisch mit seinen Glaubensgeschwistern gezeigt habe, die bereits gefangen genommen wurden und sich direkt in die Hände seiner Verfolger begeben hat. Januarius starb daraufhin am 19. September den Märtyrertod. Als Reliquien sind sind Schädel und eine Ampulle Blut im Dom zu Neapel aufbewahrt. Immer am Todestag werden dort noch heute Feierlichkeiten beganngen. Dabei soll sich das Blut als sichtbares Wunder beim Zusammenbringen von Schädel und Blut verflüssigen.

Wie kommt Januarius nach Erdmannhausen?

Im Jahr 839 gelangten die Gebeine von Januarius auf die Insel Reichenau. Von dort aus brachten Mönche im 9. Jahrhundert die Reliquien als Schenkung zum Kloster Murrhardt. Eine lebensgroße Statue steht noch heute im Westchor der Stadtkirche. Um das Überleben des Klosters zu sichern schenkte Kaiser Ludwig der Fromme dem Kloster im Jahr 817 einige Landstücke auf denen auch die Vorgängerkirche der heutigen Januariuskirche gestanden hat. Darum wurde der Klosterheilige aus Murrhardt auch Kirchenpatron in Erdmannhausen. Als im Jahr 1493 das heutige Kirchengebäude errichtet wurde, gehörte der Landstrich immer noch zum Kloster Murrhardt, weshalb auch heute noch unsere Kirche Januariuskirche heißt.

Der Mythos Januarius

Der Hl. Januarius ist heute Schutzpatron von Neapel, der Goldschmiede, von Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Auf diese Patronate stütz sich bis heute sein Ansehen vor allem der neapolitanischen Gläubigen: Das Blutwunder.

Das Blutwunder, dem Januariuswunder, trägt sich seit 1389 fast jährlich wiederkehrend im Dom von Neapel zu. Erstmals soll es 313 aufgetreten sein, als die Gebeine nach Neapel gebracht wurden. Dabei verflüssigt sich das in Ampullen aufbewahrte Blut, wenn es in die Nähe seiner Kopfreliquie gebracht wird.

Die dazu gehörigen Festtage sind der Samstag vor dem 1. Mai (Fest der Rückkehr der Reliquien nach Neapel), dem 19. September (Festtag des Heiligen) und am 16. Dezember (Gedenktag der Warnung vor dem Vesuvausbruch 1631). Seit Jahrhunderten begleitet im September dieses Spektakel eine Prozession vor dem Gottesdienst, bei der die Heiligenfiguren durch  die Spaccanapoli (Straßenzug in Neapel) getragen werden. Als vorderstes der Heilige Januarius, dahinter viele andere Heilige aus dem Dom von Neapel. Auf die Reihenfolge der Heiligen werden sogar Wetten abgeschlossen…

Rund um den Dom herrscht Jahrmarktstimmung. An vielen Ständen findet man Süßigkeiten, Gegenstände des täglichen Bedarfs, Kurioses und Kitschiges. Im Gottesdienst wird die Büste des Januarius auf dem Altar aufgestellt. Die Ampulle mit Blut wird den Gläubigen gezeigt und gedreht. Eine Gruppe gläubiger Frauen, den „parenti di S. Gennaro (Verwandte des S. Gennaro), beginnen mit dem Gebet bis unter dem Jubel der Gläubigen die Glocken zu läuten beginnen.

Meint es der Hl. Januarius gut mit den Neapolitanern, verflüssigt sich dabei das Blut. Wenn nicht, gilt das als Warnung vor herannahendem Unglück. So auch am 16. Dezember 1631 als das Blutwunder ausblieb und tags darauf der Vesuv ausbrach und 10% der damaligen Bevölkerung den Tot brachte. 1528, als Neapel von französischen Truppen belagert war und die Pest ausbrach, blieb das Blutwunder ebenfalls aus.

In Neapel ist es zudem Brauch, dass der neuernannte Bischof vor seinem Amtsantritt solange vor der Reliquie beten muss, bis das Blut flüssig ist. Damit soll der heilige Januarius seinen Nachfolger anerkennen.

Eine wissenschaftliche Erklärung für das Blutwunder gibt es bislang nicht. Der Kriminalbiologe Mark Benecke hat 2004 festgestellt, dass dieses Wunder mit thixotrophen Stoffen, die bereits im Mittelalter bekannt waren, im Labor nachzustellen ist.

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